: Mütterhaus wurde eingeweiht
■ DDR-Familienministerin bei der Eröffnung in Hohenschönhausen mit dabei/ Spenden erwünscht
Berlin. Das erste Mütterhaus der DDR wurde gestern im Ostberliner Bezirk Hohenschönhausen eingeweiht. Es gilt als Pilotprojekt für weitere Einrichtungen dieser Art in den zukünftigen fünf Ländern der Noch- DDR.
In dem sozialpsychologischen Zentrum in der Anna-Ebermann- Straße 26 werden insbesondere minderjährige oder sehr junge Mütter mit ihren Kindern sowie sozial gefährdete Frauen und Schwangere betreut. Ihnen zur Seite stehen zwölf Mitarbeiter, darunter sieben Fürsorgerinnen und ein Psychotherapeut.
Die Mitarbeiter sollen dabei helfen, den Umgang mit den Kindern zu erlernen sowie mit den Schwierigkeiten des Alltags vor und nach der Entbindung fertig zu werden.
Die Ministerin für Familie und Frauen, Dr. Christa Schmidt (CDU), würdigte das Haus als einen Beitrag zum Schutz des geborenen Lebens. Sie hoffe, daß diesem Haus weitere Einrichtungen in den fünf entstehenden Ländern auf dem Territorium der DDR folgen werden.
»Wenn es nach mir geht, will ich mich in jede Diskussion einmischen, um Dinge zu erhalten, die wir in der DDR begonnen haben«, sagte die Ministerin mit Blick auf ihre Abgeordnetentätigkeit im Bundestag gegenüber Journalisten.
Gegenwärtig beherbergt das Zentrum, das vom Familienministerium 50.000 DM Finanzhilfe erhielt und vom Bezirksamt getragen wird, elf junge Mütter und ihre Kinder sowie Schwangere zwischen 16 und 22 Jahren. Insgesamt können 24 junge Mädchen beziehungsweise Frauen aufgenommen werden.
Bei der Ausstattung der Wohnräume, des Spiel- sowie Klubzimmers halfen zahlreiche Ostberliner Betriebe und Institutionen, darunter Krippenvereinigungen, Bibliotheken sowie die Grenztruppen.
Hilfesuchende erreichen die Einrichtung unter 3764410 und 3764128. Geldspenden können auf das Konto 6781-27-5147 bei der Berliner Stadtbank AG Weißensee überwiesen werden.
Außerdem sind die Mitarbeiter an Sachspenden, darunter Küchengeräte, Radios, Fernseher, Baby- Mehrzweckstühle, Bügeleisen, Nähmaschinen, Baby- und Kinderbekleidung sowie Kinder- und Sportwagen interessiert. dpa
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