: Der Traum vom Fliegen
Wenn Gott gewollt hätte, daß der Mensch fliegt, dann hätte er ihm ein paar Flügel verpaßt. Das tat er leider nicht, dafür baute er ihm aber jede Menge grauer Zellen ein, so daß das große Landsäugetier doch noch in die Luft gehen konnte. Durch den intensiven Gebrauch jener Zellen ist der Mensch inzwischen soweit, seine Flugmaschinen von der Sonne antreiben zu lassen. Der 33jährige Amerikaner Eric Raymond hat es geschafft, mit einem durch Solarenergie getriebenen Ultraleichtflugzeug von Kalifornien bis zur Atlantikküste zu fliegen. Er landete sicher im US-Bundesstaat North Carolina nicht weit von den Dünen von Kitty Hawk entfernt, wo die Brüder Wright 1903 mit ihrem „Flyer“ Geschichte machten. Raymonds Motorsegler „Sun Seeker“ braucht seinen Sonnenmotor nur für Starts und Landungen. Nach dem Start stellt er den Motor ab und verläßt sich auf thermische Aufwinde.
Da Fliegen angeblich daß zweitschönste Gefühl ist, kann man auch den Unbekannten verstehen, der in den frühen Morgenstunden in den Hangar eines Sportflugplatzes in Corbas bei Lyon einbrach. Er hatte sich in eine dort abgestellte einmotorige Jodel verknallt. Die Liebe endete tragisch. Wenige Minuten, nachdem er die Maschine nach Angaben von Augenzeugen unter Schwierigkeiten in die Luft gebracht hatte, stürzte das kleine Flugzeug ab und ging in Flammen auf.
Daß die Liebe und das Fliegen nicht zusammenpassen, will Indiens Minister für Zivilluftfahrt jetzt verordnen lassen. Stewardessen der „Air India“ und der Inlandslinie „Indian Airlines“ dürfen gnädigerweise auch nach einer Heirat im aktiven Flugdienst verbleiben. Das ändere sich allerdings schlagartig, sagte der Flugminister, wenn die Damen bereits zwei Kinder hätten und ein drittes Mal schwanger werden. Dann, so die bizarre Entscheidung, hieße es für sie, am Boden zu bleiben.
Ab und zu lassen Flugzeuge auch was fallen: Ein fußballgroßer Eisblock ganz besonderer Qualität krachte auf ein Wohnhaus in der nordrhein-westfälischen Gemeinde Vettweiß. Bei dem stinkenden Ding das vom Himmel fiel handelte es sich um die gefrorenen Fäkalien aus der Toilette eines Passagierflugzeuges. Die Scheiße durchschlug Dach und Kamin, Hausbewohner wurden nicht verletzt, sie waren bei Ankunft des Himmelsgeschenkes im Garten. Die Deutschen Lufthansa hatte gleich eine passende Erklärung parat. Nach ihren Angaben kann ein solcher Unfall nur bei einer defekten Flugzeugtoilette geschehen. Karl Wegmann
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