: Stasi-Affäre läßt Diestel schwitzen
■ Abgeordnete wollen Innenminister entlassen
Berlin (taz) — Der Innenminister soll geschaßt werden, die BesetzerInnen der Stasi-Zentrale sind im Hungerstreik und etliche ehemalige Spitzel, sogenannte „Offiziere im besonderen Einsatz“ (OibE), mußten ihre Posten räumen. Die Hinterlassenschaften der Stasi schlagen hohe Wellen: Zur heutigen Volkskammersitzung wollen 20 Abgeordnete verschiedener Fraktionen Regierungschef de Maizière auffordern, den „schwarzen Peter“ Diestel nur wenige Wochen vor dem Beitritt zu entlassen. Begründung: Der Innenminister sei seinem Amt nicht gewachsen. Die BürgerrechtlerInnen, die seit Dienstag vergangener Woche das frühere Berliner Hauptquartier des Stasi besetzt halten, wollen mit dem Hungerstreik ihre Forderung unterstreichen, daß der Umgang mit den sechs Millionen Stasi-Akten im Vereinigungsvertrag geregelt werden muß. Nach der Enttarnung ehemaliger Stasi-Offiziere in seinem Amt verschanzte sich Diestel gestern hinter Nichtwissen. Hinweise auf belastete Mitarbeiter will er erst am vergangenen Freitag erfahren haben. SEITEN 4 UND 5
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