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Breite Kampagne gegen die Wehrpflicht

Berlin (taz) — Parallel zur Wiedereinführung der Wehrplicht in West- Berlin hat sich jetzt ein breites Bündnis gegen „Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär“ gestern erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Mit einer Kampagne im Herbst wollen sich mehr als 60 Berliner, bundesdeutsche und DDR-Organisationen für die Abschaffung der Wehrplicht, des Zivildienstes und der Dienstverpflichtung von Frauen im Verteidigungsfall einsetzen. Das Spektrum reicht von pazifistischen Organisationen, Jusos, Studentenausschüssen, einzelnen Gewerkschaften, Grünen/AL bis hin zu den Kirchen.

Assoziiert mit der Kampagne ist der neue Verein „Mit uns gegen die Wehrpflicht e.V.“, der bereits 200 Mitglieder hat. Man wolle „ein ADAC für Wehrpflichtige“ werden, sagte Christian Herz, Sprecher der Kampagne. Neben Flugblattaktionen plant das Bündnis eine „DeserteurInnen-Parade“ durch das Brandenburger Tor am 17. November und ein Tribunal gegen Wehrpflicht mit Elias Canetti, Max Frisch und Robert Jungk. Wehrpflicht für junge Männer auch im Westteil der Stadt will der Westberliner Senat nicht so einfach hinnehmen. Die Bundessenatorin Pfarr hatte der Bunderegierung vorgeschlagen, alle am 3. Oktober über 16jährigen Berliner gesetzlich von der Wehrpflicht auszunehmen, was Verteidigungsminister Stoltenberg abgelehnt hatte. Gestern bekräftigte sie nochmals diese Forderung.

Der Zivildienst muß nach Auffassung des Bundesbeauftragten für Zivildienst, Peter Hintze, auch künftig länger dauern als der Wehrdienst. kotte

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