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427 Akten vernichtet Diestel bricht Aktion ab

■ DDR-Innenminister bricht Vernichtung der Vopo-Akten ab

Berlin (taz/adn) — Nachdem bereits 427 Verschlußsachen der Ostberliner Volkspolizei vernichtet worden sind, hat DDR- Innenminister Peter-Michael Diestel (CDU) gestern die Aktion endlich gestoppt. Wie der Ostberliner Polizeipräsident Bachmann gestern mitteilte, sind unter den schon vernichteten Akten 368 schriftliche Weisungen des Innenministeriums der vergangenen Jahre, so zum Beispiel die Information zur Meldeordnung. Unter den vernichteten Akten befänden sich aber keine politischen Entscheidungen oder gar solche zu den Vorgängen im Oktober des Vorjahres. Bachmann teilte ferner mit, daß zu den vernichteten Akten ebenfalls 59 Verschlußsachen der NVA gehört hätten. Alle Dokumente, so beteuerte er, lägen noch im Original vor. Von der Vernichtungsaktion seien weder er noch Diestel unterrichtet gewesen. Wie der oberste Polizist, behauptet auch Diestel weiterhin, daß es von allen Dokumenten im Polizeipräsidium Duplikate geben würde. Dennoch habe er die Erhaltung des zu vernichtenden Materials angeordnet, „um jegliche Irritationen auszuschließen“.

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