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Flugplatz Erbenheim: „Nur noch Vögel“

■ Hessische SPD kündigt Widerstand gegen Erbenheimpläne der Flughafen AG an/ Aufsichtsrat beschließt Planung

Frankfurt (taz) — Wenn die „Amis“ in Erbenheim bei Wiesbaden das Flugfeld endlich geräumt haben, sollen „nur noch Vögel“ starten und landen dürfen. Die Vorsitzende der südhessischen SPD, Heidemarie Wieczorek-Zeul (MdB), will den Flughafen der US Army stillegen - getreu den Versprechungen der hessischen SPD gegenüber genervten BürgerInnen. Nichtsdestotrotz streckt die Frankfurter Flughafen AG ihre Fühler in Richtung Erdenheim aus. Spätenstens im Jahr 2005 seien die Kapazitäten des Frankfurter Flughafens erschöpft.

Der Griff der FAG nach Erbenheim sei „nicht hinnehmbar“, denn die Stadt Wiesbaden und die gesamte Region lehnten jede weitere Flugnutzung entschieden ab. Wieczorek- Zeul: „Die Ansprüche der Flughafen AG auf Erbenheim sind ein Schlag ins Gesicht für die Bürgerinnen und Bürger, die heute schon unter Fluglärm der US-Hubschrauber und der US-Flugzeuge zu leiden haben.“

Auch die hessische CDU die zivile Nutzung Erbenheims ab. Der FAG- Aufsichtsratsvorsitzende und amtierende hessische Finanzminister Manfred Kanther (CDU) habe dagegen seine Parteifreunde vor Ort im Stich gelassen, so Heide Wieczorek- Zeul. Daß auch der Frankfurter Oberbürgermeister Volker Hauff (SPD) im Aufsichtsrat der FAG gleichfalls die Hand für die „Option auf Erbenheim“ hob, wollte die Sozialdemokratin dagegen nicht kommentieren. Wieczorek-Zeul: „Die Scheinlösung Erbenheim wird nicht realisiert werden.“

Der Frankfurter Multikulturdezernet Dany Cohn-Bendit (die Grünen), der als Vertreter der Stadt gleichfalls im Aufsichtsrat der FAG sitzt, verteidigte gestern im Gespräch mit der taz die Entscheidung des Aufsichtsrates. Aus ökologischen Gesichtspunkten heraus habe sich das FAG-Aufsichtsgremium klar gegen den Ausbau des bestehenden Flughafens ausgesprochen und damit auch einem wichtigen Beitrag zur Befriedung der Region geleistet. Im Gegenzug sei nicht der Ausbau von Erbenheim zum Zivilflughafen beschlossen worden, sondern lediglich die Erstellung einer Planung. Und gegen die könne selbstverständlich politisch und juristisch vorgegangen werden.

Der hessischen SPD warf Cohn- Bendit „Maulhuberei“ und „vorschnelles Geplapper“ vor. Dem Druck der Wirtschaft und auch der Arbeitnehmervertreter werde sich gerade eine SPD-geführte Landesregierung — „wie man beim Startbahnbau gesehen hat“ — nicht entziehen können. kpk

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