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Iraks Chemiewaffen nur für zivile Ziele geeignet

London/Los Angeles (dpa/afp) — Falls der Irak im Fall der Fälle chemische Waffen einsetzen sollte, rechnet man beim Londoner Internationalen Institut für Strategische Studien (IISS) damit, daß sie am ehesten gegen ungeschützte zivile Ziele eingesetzt werden. Der Gebrauch solcher Waffen gegen bewegliche militärische Ziele — etwa bei einer Schlacht mit gut geschützten Panzern — sei zu schwierig, betonte Andrew Duncan, stellvertretender IISS-Direktor, bei Vorlage der jüngsten Jahresbilanz des Instituts.

Die für den Transport von Giftgas geeigneten sowjetischen Scud-Raketen könnten in der vom Irak genutzten Version nur sehr begrenzte Mengen maximal 150 Kilometer weit tragen. Zudem seien sie „notorisch ungenau“, da die Probleme mit der Steuerung der Flugkörper bisher nicht befriedigend gelöst werden konnten. Die Wirkung beim Abwurf von Gaskanistern aus Flugzeugen gegen gut geschützte Ziele sei hingegen schwer kalkulierbar und daher extrem riskant für Angreifer.

Mindestens 207 westliche Unternehmen haben dem Irak dabei geholfen, sein Arsenal an chemischen und biologischen Waffen aufzubauen. Zu dem Ergebnis kommt eine vom Simon-Wiesenthal-Zentrum in Los Angeles in Auftrag gegebene Studie. Nach dem 55seitigen Bericht, der von der in Paris erscheinenden 'Middle East Defense News‘ erstellt wurde, waren die Verkäufe von Chemikalien und Technologie aus den USA von der Regierung genehmigt, während die Geschäfte der bundesdeutschen Firmen oft illegal waren. „Wenn“, so der Gründer des Simon- Wiesenthal-Zentrums in Los Angeles, „Amerikaner am Golf getötet werden, sitzen die Verantwortlichen dafür nicht nur im Irak, sondern auch im Westen.“

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