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DEFA-Indianer ohne Job

■ Gojko Mitic will nun Feuerwasser ausschenken

Der beliebteste DDR-Leinwand- Indianer, Gojko Mitic, ist arbeitslos. Wie die jüngste Ausgabe der Fernsehzeitschrift 'FF dabei‘ schreibt, bleiben Angebote für den aus Jugoslawien stammenden und seit vielen Jahren in Ost-Berlin lebenden Schauspieler aus. Mitic war seit Mitte der sechziger Jahre der »Indianer vom Dienst« in allen Western aus den Babelsberger Studios, die im Osten nur als Indianerfilme tituliert wurden. Seine Karriere begann 1963, als bundesdeutsche Produzenten in Jugoslawien drei Winnetou-Filme drehten, in denen er jeweils mittlere Rollen erhielt. Wenig später suchte auch die DEFA in Jugoslawien für den Streifen »Die Söhne der großen Bärin» ein geeignetes Gelände und vor allem einen Hauptdarsteller: Mitic ergriff seine große Chance. Er spielte bei der DEFA zwölf Hauptrollen, bei der Produktion von »Apachen« und »Ulzana« brachte er seine Erfahrungen auch als Drehbuchautor ein. Sein Gegenspieler, der Dresdener Schauspieler Rolf Hoppe, der als mordender Trapper durch die Streifen geisterte, konnte 1990 mit seiner Rolle als NS-Führer in Istvan Szabos »Mephisto« den Absprung aus dem Genre schaffen, während Mitics Versuche, die Federn abzulegen, scheiterten. Jetzt denkt der Schauspieler über den Aufbau einer neuen Existenz nach. Falls er mit einer geplanten Videoproduktion scheitern sollte, strebt Mitic die Einrichtung einer »preiswert-gemütlichen Gaststätte im Indianerstil« an. Aber, so der Ex- Star, auch »das Leben hinter dem Lenkrad eines schweren Fernlastzuges könne er sich vorstellen«. »Man dürfe nur nie das Vertrauen zu sich selbst und in das Gute im Menschen verlieren«, sinniert der Schauspieler, der zugleich, wie er im Interview mitteilt, unter der Ausländerfeindlichkeit, die im Osten »zum Alltag zu gehören drohe«, leidet. adn/am

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