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Bonner Geld für 300.000 Wohnungen

Berlin (ap) — Die Bundesregierung will Investitionen zur Modernisierung von Wohnungen in den fünf neuen Ländern mit einer Summe von zehn Milliarden Mark fördern. Mit dem ab sofort anlaufenden Programm solle der Zustand von 300.000 Wohnungen verbessert werden, erklärte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesbauministerium, Echternach, gestern in Berlin. Vom 1.Januar kommenden Jahres an soll nach den Worten des CDU-Politikers die Einführung des Wohngeldes in Ostdeutschland Mietsteigerungen „sozial abfedern“. Das Programm gewährt eine Zinsverbilligung um bis zu drei Prozent und steht von sofort an allen Privatpersonen, Wohnungsunternehmern und Gemeinden zur Verfügung. Vermieter können künftig Modernisierungskosten in Höhe von elf Prozent jährlich auf die Miete umlegen.

Für die SPD kommt das Zinsverbilligungsprogramm „viel zu spät“. Es sei grotesk, daß trotz eines riesigen Bauinvestitionsbedarfs in der ehemaligen DDR Unternehmen der Bauwirtschaft Beschäftigungssorgen hätten und die Bautätigkeit zurückgehe, kritisierte der Obmann der SPD im Wohnungsbauausschuß des Bundestages, Franz Müntefering. Die Überwälzung der Modernisierungskosten mit elf Prozent auf die Jahresmiete könne zu „untragbaren Mietexplosionen“ führen. Eine Renovierung mit Kosten von 50.000 Mark könne zur Folge haben, daß die Miete einer Wohnung von derzeit 50 bis 100 Mark auf fast 600 Mark erhöht werde.

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