: Mehr StudentInnen, weniger Wohnungen
■ An Niedersachsens Universitäten gibt es mehr StudentInnen denn je
Mit der gestiegenen Studentenzahl hat sich die Wohnungsnot in den meisten Hochschulstädten weiter verschärft. Genau 143.898 Studentinnen und Studenten haben sich an einer der 20 niedersächischen Hochschulen für das im Oktober beginnende Wintersemester 1990/91 eingeschrieben. Nach Angaben des Wissenschaftsministeriums in Hannover vom Mittwoch kommen damit 8.000 Wissbegierige mehr in die Hörsäale als im Vorjahreszeitraum, ein Plus von knapp sechs Prozent.
Die Zahl der Studierenden im ersten Fachsemester ist fast überall gestiegen. Nur an den Universitäten in Hildesheim und Oldenburg, sowie an der Fachhochschule Wilhelmshaven gab es Rückgänge. Die Universität Oldenburg hat allerdings erstmals die Zehntausender-Grenze um 439 Studierenden überwunden.
Für die meisten Studienanfänger und Altsemester beginnt das Semester mit akutem Wohnraummangel. Nach Berechnungen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) gibt es für die bundesweit rund 1,5 Millionen Studenten und Studentinnen nicht einmal 130.000 Plätze in Wohnheimen.
Die Arbeitsgemeinschaft der niedersächsischen Studentenwerke hat das von der Stadt Freiburg praktizierte Prämiensystem als „nicht sinnvoll“ bezeichnet. Bei der Zahlung von Prämien an Vermieter, die Studentenzimmer bereitstellen, sei praktisch nicht zu kontrollieren, ob es tatsächlich mehr Wohnraum gebe. Nicht auszuschließen sei, daß Geld für Wohnungen kassiert werde, die bisher schon an Studenten vermietet waren.
dpa
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