: "Hilfe, ein Denkmal!“
■ Niedersachsen will alte Bauten schützen
In Niedersachsen gibt es mehr als 75.000 schützenswerte Baudenkmäler. Zu diesem Ergebnis kommt die erste flächendeckende Inventur, die das Institut für Denkmalpflege vornahm. Auf dem „Tag der Denkmalpflege“, der am Donnerstag und Freitag in Celle veranstaltet wurde, diskutierten Fachleute über Stand und Ziele der Kulturpflege.
Neben barocken Schlössern, alten Dorfkirchen und feudalen Adelshäusern fallen auch Brücken, Bahnhöfe, Fabrikanlagen aus der Gründerzeit und Wohnhäuser aus den 20er Jahren dieses Jahrhunderts unter den Denkmalbegriff. Die Experten weisen darauf hin, daß es nicht einfach ist, den Begriff genau abzugrenzen.
Die Vorschlagsliste mit den 75.000 Einzelobjekten zwischen Ems und Elbe wird jetzt in den Gemeindeverwaltungen geprüft. Die Bezirksregierungen setzen das Verzeichnis dann in Kraft. In Konfliktfällen liegt die Entscheidungshoheit beim Wissenschaftsministerium. Andere Konflikte, so Wilhelm Knollmann, Präsident des Landesverwaltungsamtes, „entstehen leider oft dadurch, daß Besitzer von Denkmälern den Wert des Gegenstandes nicht kennen oder achten.“ Deshalb werden sie schriftlich darüber informiert, daß ihr Besitz als Kulturgut eingestuft worden ist.
Eine beiliegende Broschüre klärt sie über die damit verbundenen Rechte und Pflichten auf. „Das Land läßt die Denkmal-Besitzer nicht allein. Niemand muß angstvoll ausrufen: Hilfe, mein Haus ist ein Denkmal“, betonte Landeskonservator Hans-Herbert Möller. Denn die Verpflichtung, ein Denkmal zu pflegen und zu erhalten, könne mit Zuschüssen und Steuererleichterungen getragen werden. dpa
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen