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HO-Entflechtung wird wieder aufgerollt

■ Treuhandanstalt gründet neue Tochtergesellschaft zur Privatisierung der Handelsunternehmen

Berlin (adn) — Die Treuhandanstalt hat zur Privatisierung aller ihr gehörenden 45.000 Groß- und Einzelhandelsunternehmen eine 100prozentige Tochter, die „Gesellschaft zur Privatisierung des Handels mbH“ (GPH) gegründet. Ausgenommen davon sind die Centrum-Warenhäuser und die Interhotels.

Die Gesellschaft hat die Tätigkeit unter ihrem Geschäftsführer, Dr. Wolfgang Bernhardt, aufgenommen. Bernhardt veranlaßte als erstes eine kurzfristige Bestandsaufnahme des bisherigen Verlaufs der Privatisierung. Dazu gehört eine Überprüfung der vielfältigen Joint-venture- Verträge und anderer Vereinbarungen im Bereich des volkseigenen Handels aus der Zeit vor dem 3. Oktober, die in den fünf neuen Bundesländern, so Bernhardt, vielfach rechtliche Bedenken ausgelöst hätten. Besonders würden Teile der bisherigen Entflechtung der HO-Organisation in Bezirken und Kreisen hinsichtlich ihrer Ziele und Wirksamkeit in Zweifel gezogen.

Für die Zeit der Bestandsaufnahme sind laut Bernhardt alle laufenden Ausschreibungen zur Privatisierung ausgesetzt. Nach der Überprüfung sollen alle Interessenten die gleiche Möglichkeit zum Erwerb von Betriebsstätten des ehemals volkseigenen Handels erhalten. Damit werde auch einem Wunsch vieler Industrie- und Handelskammern aus den neuen Bundesländern Rechnung getragen. Gegenwärtig bereite die GPH vereinfachte Regeln für die Privatisierung vor. Dabei gehe es in einem ersten Schritt um Einzelhandelsgeschäfte bis zu einer bestimmten Verkaufsfläche. Die Abwicklung der Privatisierung wird durch die 15 Niederlassungen der Treuhandanstalt erfolgen.

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