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Drei Milliarden Mark für die Stasi?

■ Berliner Devisenskandal weitet sich dramatisch aus

Berlin/München (afp/taz) — Der von den Justizbehörden aufgedeckte Devisenbetrug nimmt finanziell wie politisch dramatische Dimensionen an. Der zunächst auf 500 Millionen Mark bezifferte Schaden liege wahrscheinlich bei drei Milliarden Mark, berichtet die 'Süddeutsche Zeitung‘. Haupttäter sollen „Offiziere im besonderen Einsatz“ (OibE) des Stasi sein. Berlins Justizstaatssekretär Schomburg sprach von einem Beleg dafür, „daß die Strukturen der Stasi fortbestehen“ und jede Amnestie strikt abgelehnt werden müsse. Nach seinen Angaben soll es sich bei drei der vier verhafteten Beschuldigten Stasi-OibE-Angehörige handeln. Nach weiteren Beschuldigten werde gefahndet. Mindestens ein Verdächtiger sei flüchtig. Die Betrüger haben Hilfen der Bundesregierung für Ostexporte genutzt. Transferrubel, mit denen bisher innerhalb der östlichen Wirtschaftsgemeinschaft abgerechnet wurde, sind nach der Währungsunion in D-Mark umgetauscht worden. Die Betrüger täuschten Ostexporte mit gefälschten Dokumenten vor.

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