Schäuble geht es besser Pannen beim Krankentransport

Freiburg (dpa) — Der schwerverletzte Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble ist auf dem Weg der Besserung. Die Beatmungsapparatur konnte inzwischen abgestellt werden, so daß er wieder mit seiner Familie sprechen kann. Dies geht aus dem gestern veröffentlichten Bulletin des Freiburger Ärzteteams hervor. Offen ist nach Angaben der Ärzte des Universitätsklinikums noch immer die Frage bleibender neurologischer Ausfälle. Der Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Ärzteverbände, Professor Horst Bourmer, vertrat die Ansicht, der mehrfache Transport Schäubles vor seiner Einlieferung in das Freiburger Universitätsklinikum könnte zu Schädigungen geführt haben. Bourmer, der selbst Chirurg ist, meinte in einem Interview: „Es wäre, wie man heute weiß, das beste gewesen, man hätte den Minister sofort per Hubschrauber in die neurochirurgische Klinik gebracht.“ Bei den Rettungsmaßnahmen für den Minister hat sich, wie jetzt bekannt wurde, eine Panne ereignet. Wie die Notärztin Beatrice Hetzel-Kuhn berichtete, ist der Rettungshubschrauber nicht wie angefordert in der Nähe des Tatorts Oppenau gelandet, sondern in Offenburg. Schäuble sei daraufhin in das Krankenhaus Oberkirch verlegt worden. Von dort wurde er nach Offenburg gefahren, um in die Freiburger Universitätsklinik geflogen zu werden. Ein Sprecher der Bundesluftwaffe bestätigte dem Südwestfunk, daß der Rettungshubschrauber nach Offenburg statt nach Oppenau geflogen ist. Über die Gründe konnte der Sprecher keine Angaben machen. Der Einsatz, mit dem sich Ärzte und Klinikpersonal um Schäuble bemüht haben, ist von Bundeskanzler Kohl am Donnerstag vor dem Bundeskabinett als beispielhaft gewürdigt worden.