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Ost- statt Hauptbahnhof?

■ Die Eisenbahn zwischen Paris und Moskau, Jüterbog und Neuruppin/ Sozis ließen diskutieren

Berlin. Im Zentrum der Eisenbahnachsen zwischen Skandinavien und Südosteuropa sowie Paris und Moskau werde Berlin »eine entscheidende Rolle spielen«. Viel mehr als diese wolkige Verheißung vermochte Werner Remmert, Präsident der Bundesbahndirektion Hannover, auf einer SPD-Diskussionsveranstaltung am Samstag nicht zu geben. »Berlin auf dem Weg zum Intercity-Takt« war das Motto der Veranstaltung im alten Hamburger Bahnhof an der Invalidenstraße. Remmerts einzige konkrete Neuigkeit über Fortschritte auf diesem Weg: Im Sommerfahrplan 1991 seien täglich vier Intercity-Zugpaare zwischen Spree und Alster vorgesehen, nicht nur drei.

Als »vorrangige« Aufgabe bezeichnete Manfred Bernd von der Magistratsverwaltung für Verkehr, den Ausbau des Regionalschnellverkehrs. Er stehe im Bahnkonzept des Magistrats als eine Art »Express-S-Bahn« im Mittelpunkt, erläuterte der Planer. Städte wie Brandenburg, Rathenow, Neuruppin, Eberswalde, Frankfurt/Oder und Jüterbog sollten im Stunden- Takt angefahren werden. Unter dem Potsdamer Platz könnte für die Regionalzüge ein neuer Bahnhof gebaut werden, schlug Bernd vor.

Skeptisch blieb Christfried Tschepe vom Fahrgastverband IGEB. Die großen Pläne nutzten vorerst »wenig«, denn heute seien die Bahnverbindungen ins Umland »langsam und kompliziert« und damit »überhaupt nicht konkurrenzfähig«. Ohne viel Geld, aber mit »Phantasie und Köpfchen« könne einiges verbessert werden.

Einen bahnbrechenden Vorschlag steuerte Verkehrssenator Wagner (SPD), bei: Der Hauptbahnhof in Ost-Berlin sollte wieder »Ostbahnhof« heißen. hmt

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