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Lebenserwartung

■ betr.: "Umwelt: Im Osten stirbt man schneller", taz vom 13.10.90

betr.: „Umwelt: Im Osten stirbt man schneller“, taz vom 13.10.90

Eure Meldung über die relative Kurzlebigkeit in den fünf neuen Bundesländern bedarf einer Kommentierung.

Ost-West-Gefälle in der Lebenserwatung von Männern und Frauen gibt es beispielsweise auch innerhalb Österreichs sowie im Vergleich Österreichs zu den EG-Ländern. In Eurer (offenbar von ap/dpa übernommenen) Meldung wird suggeriert, die Lebenserwartung hänge ausschließlich von Umweltfaktoren (Raubbau der Natur) und gesundheitsbelastenden Arbeitsplatzbedingungen (Ausbeutung) ab. Dies sind zwar äußerst wichtige Faktoren, sie erklären aber ganz offensichtlich das Ost-West-Gefälle (und auch die Unterschiede in der Lebenserwartung von Frauen und Männern) nicht hinreichend. Hinzu kommen viele andere Komponenten, zum Beispiel Alkohol- und Nikotingenuß, psychische Verarbeitungsmöglichkeiten von Konflikten und Belastungen etc. Gemeinsam mit KollegInnen aus Österreich bereiten wir daher gerade eine länderübergreifende Studie vor, die unter anderem das gesamte Spektrum möglicher Einflußfaktoren beinhalten soll. Maren Bracker,

Gesamthochschule Kassel

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