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Philips schleudert weiter

■ 35.000 bis 45.000 zusätzliche Entlassungen MIT DER ELEKTRONIK AUF DU UND DU

Eindhoven (dpa) — Der neue Philips-Chef Jan D. Timmer wird seinem Ruf als eisenharter Sanierer gerecht. Nicht nur 10.000 Arbeitsplätze, wie im Juli angekündigt, sondern zusätzlich 35.000 bis 45.000 sollen es werden, die Philips abspecken muß. Am Ende der Sanierungszeit, die 1992 abgeschlossen sein soll, hätte der Konzern dann knapp ein Fünftel weniger Beschäftigte als zum Beginn dieses Jahres. Die Pläne, die Philips in Deutschland verfolgt, bleiben vorläufig unter der Decke; in Eindhoven müssen zunächst die Konzernstrategen Konzepte ausarbeiten. Doch es ist unwahrscheinlich, daß die Rationalisierungsexperten nicht auch unter den knapp 30.000 deutschen Philips-Beschäftigten fündig werden. In Hamburg ist die Belegschaft der Halbleiterproduktion bereits um 420 zurückgenommen worden. Welchen Standort es als nächsten treffen wird, ist noch offen.

Unter Brancheninsidern galt die Wende nach dem scharfen Gewinneinbruch als unausweichlich. Philips hatte sich mit zu vielen Produkten verzettelt. Der harte Konkurrenzdruck vor allem aus Fernost zwingt zum Umsteuern. Timmer versuchte, den verunsicherten Beschäftigten Perspektiven zu vermitteln: „Wer bleibt, wird in einer erfolgreichen Firma arbeiten, auf die er stolz sein kann. Ich bin absolut überzeugt, daß Philips gestärkt aus diesen Operationen hervorgehen wird.“

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