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Innenminister Milde macht Rückzieher in Abhöraffäre

Wiesbaden (ap) — Der hessische Innenminister Gottfried Milde will in der Auseinandersetzung um ein abgehörtes Telefongespräch nicht mehr behaupten, das Nachrichtenmagazin „Stern“ habe 150.000 Mark für Informationen geboten, die Ministerpräsident Walter Wallmann in der Affäre um den Frankfurter Bordellbesitzer Hersch Beker belasten könnten. Nach Angaben des Verwaltungsgerichts Wiesbaden vom Montag legte Milde dem Gericht bereits am Wochenende eine Erklärung mit der Versicherung vor, die „beanstandeten Äußerungen“ zu unterlassen.

Der „Stern“ sprach von einem Rückzieher des Innenministers. Die Zeitschrift besteht jedoch nach eigener Darstellung weiterhin auf einer Gerichtsentscheidung und will erreichen, daß gegen den Minister Ordnungsmittel verhängt werden können, falls er seine Unterlassungserklärung nicht einhält. Das Verwaltungsgericht will am Dienstag über den „Stern“-Antrag auf einstweilige Anordnung gegen Milde entscheiden.

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