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Trotz Truppenreduzierung bleiben alle Standorte

■ Bundeswehr plant im geheimen Kämmerlein

Die Bundeswehr will bei der notwendigen Truppenverringerung durch die Verkürzung der Wehrdienstzeit auf zwölf Monate keinen Standort ganz auflösen. Das geht nach Angaben der Grünen in Niedersachsen aus einer bisher nicht veröffentlichten Vorlage des Inspekteurs des Heeres an den Verteidigungsausschuß des Bundestages hervor. Insgesamt verringert sich infolge des seit dem 1. Oktober um drei Monate gekürzten Wehrdienstes die Zahl der Soldaten beim Heer um 30.000 Mann. Dennoch sei die Bundeswehr nicht gewillt, frei werdende Kasernen und nicht mehr benötigtes Gelände für die zivile Nutzung freizugeben, kritisierte die Grünen-Abgeordnete Andrea Hoops am Donnerstag vor Journalisten.

Die Grünen gaben wesentliche Aussagen des ihnen vorliegenden vertraulichen Konzepts bekannt, das der Heeresinspekteur bereits im September an den Vorsitzenden des Bonner Verteidigungsausschusses, Uwe Ronneburger (FDP), gesandt hatte. Das Papier enthält eine genaue Übersicht, welche Bataillone vom Truppenabbau (“Kaderung“) betroffen sind. Dabei geht es zunächst nur um die Auswirkungen der kürzeren Wehrdienstzeit, nicht aber um die Konsequenzen aus der geplanten Verringerung der Gesamtstärke der Bundeswehr auf 37.000 Soldaten.

Auf einzelne Standorte wie Braunschweig oder Neumünster kommebereits 1991 eine Verringerung um 1.000 und mehr Soldaten zu, teilte die Landtagsabgeordnete Andrea Hoops mit. Standorte in Niedersachsen seien mit 8 .400 weniger Soldaten betroffen. Hoops kritisierte, daß die Pläne als Verschlußsache gehandelt werden und forderte eine Offenlegung und die Beteiligung der betroffenen Städte und Gemeinden.

Als falsch bezeichnete die Grünen-Abgeordnete das Argument des Heeresinspekteurs, die gefundene Lösung ohne Standortauflösung sei sozialverträglich. Damit werde über die Folgen des Truppenabbaus hinweggetäuscht. dpa

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