: UNO-Flüchtlingshochkommissar überraschend zurückgetreten
Genf (taz) — Der UNO-Flüchtlingshochkommissar Thorvald Stoltenberg hat gestern in Genf überraschend seinen Rücktritt erklärt. Stoltenberg wird Vizepremier und Außenminister im Kabinett der künftigen norwegischen Ministerpräsidentin Brundlandt. Die ersten Reaktionen waren sehr negativ: Stoltenberg, der das Amt erst vor zehn Monaten von dem ebenfalls vorzeitig zurückgetreteten Schweizer Hocke übernommen hatte, habe diese wichtige humantäre Aufgabe seinen politischen Karrierewünschen geopfert. Damit werde das Flüchtlingskommissariat entwertet. Stoltenberg hatte sein Amt mit großen Ambitionen angetreten. Doch die von seinem Vorgänger übernommene katastrophale Finanzsituation konnte er trotz zahlreicher Entlassungen und der Schließung von UNHCR-Außenbüros kaum verbessern. Derzeit geht das UNHCR von weltweit 15 Millionen Flüchtlingen aus. azu
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen