piwik no script img

PDS: Kaufmann ein Opfer der Politik?

Oslo/Berlin (taz/dpa) — Der am Donnerstag in Oslo verhaftete mutmaßliche PDS-Millionendealer Karl Heinz Kaufmann sollte noch an diesem Wochenanfang an die Bundesrepublik ausgeliefert werden. Das teilte die Staatsanwaltschaft in Oslo mit. Gleichzeitig wurde Kaufmann von seinem norwegischen Geschäftspartner, dem Finanzmakler Christian Mohr, verteidigt: „Kaufmann ist Opfer in einem großpolitischen Spiel“, erklärte Mohr. Norwegen lasse sich von der Bundesrepublik mißbrauchen.

Die Geldüberweisung habe „ein ganz normales Geschäft“ zur Grundlage gehabt, sagte Mohr. Er vertrete mehrere Klienten, die über die Firma Putnik in Entwicklungsprojekte in der Sowjetunion investierten. Kaufmann stehe bereits seit November letzten Jahres mit ihm in geschäftlichen Kontakten. Die nach Oslo überwiesene Geldsumme habe dazu gedient, „Eigentum zu erwerben sowie den Verkauf norwegischer Technologie und Lebensmittel an die sowjetunion zu finanzieren“.

Unterdessen hat CDU-Generalsekretär Volker Rühe die sofortige Sperrung aller PDS-Konten verlangt. In einem Illustrierten-Interview sagte Rühe: „Die PDS darf auf keine müde Mark ihres zusammengerafften Vermögens unkontrolliert Zugriff haben.“ Für die Verwaltung des Parteivermögens schlug Rühe vor, einen Geschäftsführer der Berliner Treuhand einzusetzen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen