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Gedrosselte Ausfuhr

■ Der September-Exportüberschuß sank um 7 Prozent MIT DEM AUSSENHANDEL AUF DU UND DU

Wiesbaden (dpa/taz) — Die deutsche Ausfuhr war im September deutlich gedrosselt. Aus dem Währungsgebiet der D-Mark (Bundesrepublik und damalige DDR) wurden Waren im Wert von 52,7 Milliarden DM exportiert, was einen Rückgang um 7,0 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat bedeutet. Wie das statistische Bundesamt am Montag meldete, nahm die Einfuhr gleichzeitig um zwei Prozent auf 45,0 Milliarden DM zu. Damit betrug der Exportüberschuß 7,7 Milliarden DM. Im September 1989 hatte er noch 12,5 Milliarden DM betragen. Je geringer der Überschuß ist, umso weniger wird Arbeitslosigkeit ins Ausland ausgeführt — ein kleiner Schritt also in Richtung auf weniger Unordnung in der Weltwirtschaft.

Die Statistiker beziehen sich in ihren Angaben jeweils ausdrücklich auf das „Währungsgebiet der Deutschen Mark“, was die damals politisch noch bestehende DDR einschließt. Auch in der übergeordneten Leistungsbilanz, zur der neben den Waren noch Dienstleistungen und unentgeltliche Leistungen gehören, stellt das Zahlenwerk bereits auf die deutsch-deutsche Währungsunion ab. Der Überschuß in der deutschen Leistungsbilanz betrug im September 4,6 Milliarden DM nach den urlaubsbedingten nur 3,7 Milliarden DM im August.

Von Januar bis September wurden in das Währungsgebiet der D-Mark Waren im Wert von 415,8 Milliarden DM eingeführt und im Wert von 507,6 Milliarden DM ausgeführt. Bei den Einfuhren bedeutet dies ein Plus von 3,5 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum. Dagegen stagnierten die Ausfuhren nahezu; sie stiegen lediglich um 0,3 Prozent. Für die ersten neun Monate ergab sich damit ein Überschuß im gesamtdeutschen Außenhandel von 91,8 Milliarden DM. In der gleichen Vorjahresperiode hatte das Plus 104,4 Milliarden DM betragen.

Die unterschiedliche Wirtschaftskraft der beiden ehemaligen deutschen Staaten läßt sich im Außenhandel besonders deutlich ablesen. Während aus der damaligen BRD von Januar bis September Waren für 479,5 Milliarden DM ausgeführt und für 395,6 Milliarden DM eingeführt wurden, betrugen die entsprechenden Zahlen der ehemaligen DDR lediglich 28,1 Milliarden (Ausfuhr) und 20,1 Milliarden (Einfuhr).

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