: Schüler kommen zu „Juden in Sachsen“
■ Begegnungs- und Informationsstätte „Jüdische Kultur und Geschichte“ soll entstehen
Dresden (taz) — Erstmals außerhalb kirchlicher Räume berichtet über „Juden in Sachsen“ eine kleine Wanderausstellung, die im Foyer des Landtagssitzes in Dresden zu sehen ist. Initiiert wurde sie durch den Kirchlichen Arbeitskreis Begegnung mit dem Judentum, durch die Aktion Sühnezeichen und die Interessengemeinschaft Jüdische Geschichte und Kultur im Verein für regionale Politik und Geschichte e.V. Die Ausstellung finde dankbares Interesse vor allem von vielen Schulklassen, schätzte IG-Mitglied Heike Liebsch gegenüber der taz ein. In den Führungen erlebe sie aber auch sehr verbreitet „das alte Judenbild bei den Schülern, obwohl keiner von ihnen einen Juden kannte“. Mit der Ausstellung sei deshalb das Ziel verbunden, die in den Schulen bisher eher abstrakt-politisch vermittelte Geschichte des jüdischen Volkes an den regionalen Zeitzeugen erlebbar zu machen. Zwei Führungen des alternativen Stadtreisebüros Igel-Tour führten „Auf den Spuren jüdischer Geschichte“ durch Dresden.
Vor zwei Jahren scheiterte ein Versuch, die Ausstellung außerhalb der Kirche zu zeigen, an der örtlichen Politikerriege. Diesmal gab es keine Hindernisse, doch zur Eröffnung, einen Tag nach dem rechtsradikalen Aufmarsch in Dresden, fehlte die Stadtverwaltung unentschuldigt. Derzeit bemüht sich die Interessengemeinschaft, neben dem alten jüdischen Friedhof eine Begegnungs- und Informationsstätte „Jüdische Kultur und Geschichte“ zu schaffen. Ein Forschungsthema dieses Zentrums müßten, so Heike Liebsch, weiße Flecken in der jüdischen Geschichte während der DDR-50er sein. dek
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen