Junkies halten Bunker Betreuung abgebrochen

■ Räumung durch Polizei erwogen

Gegen den Willen der Behörde halten jetzt zirka 20 Drogenabhängige den Bunker Delmestraße besetzt. Gestern scheiterte vorerst der Versuch, die Junkies zum Bunkertausch zu überreden.

Zunächst hieß es von Behördenseite, daß der Bunker mit Polizeigewalt geräumt werden würde. Dann sicherte der Bremer Drogenbeauftragte den Junkies gestern nachmittag eine weitere Nacht in der Delmestraße zu. Begründung: Weil auch die Asylsuchenden, die derzeit im Bunker Scharnhorststraße leben und in die Delmestraße verlegt werden sollten, nicht den ganzen Tag auf Abruf leben können, sei die Umzugsaktion erst einmal vom Tisch.

Die Drogenabhängigen sollen verlegt werden, weil Sozialsenatorin Sabine Uhl bei den AnwohnerInnen im Wort steht. Sie hatte in der letzten Woche versprochen, neue Wohnmöglichkeiten zu besorgen. Inzwischen leben die Abhängigen ohne BetreuerInnen. Nachdem am Montag morgen der Arbeitskreis Kommunale Drogenpolitik seine Arbeit vor Ort eingestellt hatte, kündigte auch die Drogenhilfe noch am späten Nachmittag. „Wir hatten den Eindruck, daß sich die Stimmung gegen uns richtet. Wir konnten für die Sicherheit nicht mehr garantieren“, erklärte der Sozialarbeiter der Drogenhilfe, Victor von Wilken. Wilken will die Betreuung wieder aufnehmen lassen, wenn die Junkies in die Scharnhorststraße wechseln.

Dagegen schätzt der Bremer Drogenbeauftragte Guus van der Upwich die Lage im Bunker friedlich ein. Van der Upwich besteht auf dem Bunkertausch, will aber eine weitere, interne Beratung der BunkerbewohnerInnen abwarten. Entscheidungstermin ist heute um zehn Uhr.

mad