: 8.000 Rechtsextreme in Ostdeutschland
Berlin (ap) — In Ostdeutschland haben sich in diesem Jahr bisher insgesamt rund 8.000 Menschen an rechtsextremistischen Aufmärschen und Ausschreitungen gegen Ausländer beteiligt. Das gab der Leiter der Abteilung Staatsschutz im Gemeinsamen Landeskriminalamt der ostdeutschen Bundesländer, Bernd Wagner, gestern in Berlin bekannt. Von diesen 8.000 Personen seien 900 namentlich erfaßt worden. Die ostdeutsche Polizei habe 33 Aufmärsche mit bis zu 500 Teilnehmern gegen „linke Feinde“ sowie 44 Ausschreitungen gegen Ausländer registriert. Wagner berichtete von 92 schweren Gewalttaten gegen Personen mit zum Teil erheblichen Zerstörungen. Jugendgruppen mit nationalistischen, rassistischen und antisemitischen Ansichten seien in der DDR schon seit 1981 in Erscheinung getreten. Seit Ende 1987 hätten die rechtsextremen Gruppen sich als Elite der „oppositionellen Bewegungen gegen den stalinistischen Staat“ verstanden. Zugleich hätten sie Kontakte mit rechtsextremistischen Organistaionen in der Bundesrepublik und Ungarn geknüpft. Seit Anfang dieses Jahres versuchten in Ostdeutschland Gruppen wie die NPD, die Nationalistische Front und die Freiheitliche Arbeiterpartei, jugendliche Anhänger um sich zu scharen.
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