piwik no script img

Fast sah Gabriela Sabatini beim denkwürdigen, ...

Fast sah Gabriela Sabatini beim denkwürdigen, auf drei Gewinnsätze angesetzten Masters-Finale im New Yorker Madison Square Garden gegen die Jugoslawin Monica Seles schon aus wie die sichere Siegerin. Den ersten Satz hatte sie mit 4:6 verloren, die nächsten beiden mit 7:5 und 6:3 gewonnen, und Anfang des vierten Satzes schien die 16jährige Seles der Erschöpfung nahe zu sein, nachdem sich die beiden fast drei Stunden lang in ausgedehnten Ballwechseln auf und ab gehetzt hatten. Doch Sabatini verpaßte das Break im ersten Spiel, das Blatt wendete sich, Seles erholte sich, gewann mit 6:4, und zum erstenmal seit 1901 gab es im Frauentennis ein Fünf-Satz-Match.

Zu guter Letzt war es die Argentinierin, die schlapp machte. Sie hatte nicht mehr die Kraft zu den brillanten Netzangriffen, mit denen sie zuvor ihre Gegnerin ständig in Bedrängnis gebracht hatte, ihre Vorhand- und Rückhandbälle verloren an Präzision, ihre Aufschläge, die in der Regel rund 140 Stundenkilometer erreicht hatten, an Wucht. Nach 3 Stunden und 47 Minuten verwandelte Monica Seles den Matchball zum 6:2 und sagte hinterher zu Recht: „Das war eines der aufregendsten Spiele aller Zeiten.“ Darüber hinaus enthüllte sie den Grund ihrer vorübergehenden Schwäche: „Ich bin hungrig geworden, weil ich kein Mittagessen hatte.“ Foto: ap

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen