piwik no script img

RINGNOTIZEN

Marx' Denkmäler werden abgebaut, und Marxwälder werden umbenannt. Die 3.700 Einwohner zählende Gemeinde Marxwalde im Kreis Seelow will wieder Neuhardenberg heißen. Der Landrat stimmte jetzt zu, seinen politischen Wirkungskreis nach dem gleichnamigen örtlichen Schloß zu benennen. Die Grafenfamilie Hardenberg war 1945 enteignet und der Ort in Marxwalde umbenannt worden.

Doch mit Namensumbenennungen ist die Aufarbeitung der Geschichte nicht getan: Auf der gestrigen Umweltministerkonferenz, auf der erstmals auch die zuständigen Minister der neuen Bundesländer mitreden durften, wurde erklärt, daß es in der ehmaligen DDR neben den bekannten Altlasten 10.000 weitere wilde Müllkippen gebe.

70 Taxifahrer aus dem Kreis Zossen zeigten gestern überhaupt kein Interesse am neuen Müll der Minister. Sie wollen nur — wie bisher — den Bahnhof und Flughafen Schönefeld anfahren dürfen und blockierten das Potsdamer Landtagsgebäude. Denn das Land Berlin giert nach den attraktiven Taxiposten und will, daß Verkehrsminister Wolf einen vorbereiteten Vertrag unterschreibt, die Posten für ihre eigenen Fahrer zu sichern.

Vielleicht erfährt von der Aktion ja auch Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD). Er trifft sich nämlich am kommenden Dienstag mit Regiermeister Momper und dessen Obergehilfen Schwierzina, um einen Staatsvertrag vorzubereiten. Bei der Zusammenarbeit zwischen Brandenburg und Berlin soll auf die Erfahrungen des im Dezember letzten Jahres provisorisch gebildeten Regionalausschusses zurückgegriffen werden.

Was Konrad Weiß wohl von Gemeindeumbenennungen, Müllproblemen, Protestblockaden und Staatsverträgen hält? Wen's interessiert: Der Bundestagskandidat vom Bündnis 90 stellt sich am Sonntag um 10 Uhr der Diskussion. Ort: »Altersgerechter Wohnraum«, Leninallee (B96) in Oranienburg (gegenüber vom Filmpalast). diak

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen