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Post beschleunigt den Telefonausbau

Bonn (dpa) — Mit einem Mammutprogramm will die Bundespost den zur Zeit völlig ungenügenden Telefonverkehr zwischen West- und Ostdeutschland verbessern. Wie Postminister Schwarz-Schilling (CDU) gestern vor der Presse in Bonn mitteilte, sollen mit Unterstützung privater Firmen im nächsten Jahr 500.000 neue Telefonanschlüsse geschaffen werden. Die Post will nach Mitteilung des Ministers diese „Herkulesarbeit“ mit einem zusätzlichen Investitionsaufwand von 1,9 Milliarden DM zu den bereits eingeplanten 5 Milliarden erreichen. Neben Großunternehmen, wie Siemens, SEL, Bosch und ANT, soll dabei auf technische Hilfe durch die Bundeswehr und auf Einrichtungen der ehemaligen Nationalen Volksarmee der DDR (NVA) zurückgegriffen werden. Schwarz-Schilling wies darauf hin, daß alle fünf neuen Bundesländer von dem Ausbauprogramm profitieren werden. In der ehemaligen DDR stünden rund 1,7 Millionen Telefonanschlüsse zur Verfügung, von denen rund die Hälfte von jeweils zwei Familien in Anspruch genommen würde. Für neue Anschlüsse lägen bisher 1,2 Millionen Anträge vor, von denen der älteste 27 Jahre alt sei. Man hoffe, diese Liste in 3 bis 4 Jahren abhaken zu können. Gespräche aus den neuen Ländern sollen zwar wie im Westen 23 Pfennig pro Einheit kosten, allerdings werde der Normalzeittakt nicht wie in den alten Bundesländern 18, sondern 11,25 Sekunden betragen. Auch die Regelung der Vorwahl für den Selbstwählverkehr werde voraussichtlich erst in zwei Jahren gelöst werden können. Auf Fragen teilte der Postminister mit, daß eine Erhöhung der Telefongebühren nicht angestrebt werde. Vielmehr werde ab 1. April 1991 die dritte Stufe der Gebührensenkung fällig.

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