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Freie Fahrt im Ostertor

■ Wer im Viertel kauft, bekommt Fahrkarte geschenkt

Die Ostertorschen kontern. Nachdem gestern die Innenstadthändler zusammen mit der Parkplatz GmbH ein Konzept vorstellten, das die Erstattung von zwei Mark für Straßenbahnkarten vorsieht, stellten gestern die Geschäftsleute im Ostertor ihre Idee vor. Und anders als bei dem Innenstadtkonzept ist im Ostertor auch die Bremer Straßenbahn AG dabei. Der Grund: Im Ostertor wird jedem Kunden, der an den Vorweihnachts-Sonnabenden für mehr als 35 Mark einkauft, eine Kurzstreckenfahrkarte im Wert von einer Mark geschenkt, in der Innenstadt wird nur der belohnt, der mit dem Auto in eine der abseits gelegenen Garagen fährt.

Für BSAG-Sprecher Wolfgang Pietsch, der gestern stolz von gestiegenen Fahrgastzahlen in den vergangenen zwei Monaten berichtete, ist die Gemeinschaftsaktion von BSAG und der Interessengemeinschaft Ostertor (IGO) ein Einstieg in ein möglicherweise weitergehendes Rückerstattungsmodell. Doch bis es soweit sein kann, muß erst die Begründung eines „sonderbaren Urteils“ (Pietsch) des Bundesgerichtshofes abgewartet werden, der die Rückerstattung von Fahrpreisen als wettbewerbsverzerrend und rechtswidrig beurteilt hatte.

Für den Geschäftsführer der IGO, Norbert Caesar, ist die Aktion ein „kleiner Anstoß auf eine umweltverträgliche Art ins Ostertor zu kommen“. 35 Geschäfte am O-Weg und Auf den Häfen beteiligen sich und sind durch einen Aufkleber an der Tür zu identifizieren. hbk

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