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Das Tier als Mitgeschöpf

■ betr.: "Superdroge bringt das Euter auf Touren", taz vom 23.11.90

betr.: „Superdroge bringt das Euter auf Touren“, taz vom 23.11.90

Mir ist unverständlich, daß im Hinblick auf das erklärte Ziel der Firmen Monsanto, Elly Lilly und andere kein Protest laut wird aus dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, das in der Bundesrepublik die Interessen des Tierschutzes, soweit die Bundesregierung gefordert ist, vertritt.

Paragraph 1 des 1986 novellierten Tierschutzgesetzes spricht von einer Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf und verbietet es, Tieren ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zuzufügen.

Die Vergrößerung der Milchseen und der Butterberge können jedoch nach menschlichem Ermessen kein vernünftiger Grund im Sinne der Rechtsnorm sein. Hier geht es ausschließlich um wirtschaftliche Vorteile einer Minorität, deren Durchsetzung die Regierungen der EG- Mitgliedsstaaten nicht zulassen dürfen.

Dem Plenarprotokoll 11/131, S.9689 ist folgende Äußerung des BMELF Kiechle zu entnehmen: „Ich bin klar dagegen, nur aus Gründen der Leistungssteigerung in die Natur einzugreifen.“ Sollte er zu dieser Äußerung stehen, hat er die Möglichkeit, sich hinsichtlich des aktuellen Problems nun zu profilieren. Uwe Schröder, Alfter

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