: Rauher Wind für die Hansawellen
■ Hessischer Intendant will Radio Bremen abschaffen / Neumann: So denken viele
Radio Bremen gibt sich gelassen. Erstaunt sei man gewesen, sagt der RB-Pressesprecher Mangelsen, über das, was die Nachrichtenagentur AP über das Treffen der Indendanten der Rundfunkanstalten berichtet habe. Die Agentur hatte von Modellen des ARD- Vorsitzenden und Hessen-Intendanten Hartwig Kelm berichtet, die vorsehen, Radio Bremen dem NDR anzugliedern. Radio Bremens Intendant, Karl-Heinz Klostermeier betont, daß die Kelm- Pläne bei der Sitzung in Frankfurt überhaupt keine Rolle gespielt hätten.
Dagegen berichtet die Sprecherin des Hessischen Rundfunks, daß zwar am Rande über Denkmodelle für eine Neuordnung des Rundfunks gesprochen worden sei, die anderen Intendanten jedoch ihren hessischen Kollegen nicht unterstützen mochten: „Die Intendanten haben erklärt, daß sie dieses Thema den Politikern überlassen.“
Daß Kelm mit seiner Ansicht jedoch nicht alleine steht, weiß der medienpolitische Sprecher der CDU-Bundestagsfraktion, Bernd Neumann zu berichten. Neumann: „Hinter vorgehaltener Hand wird die Frage gestellt, warum es hier kleine Sendeanstalten gibt, wenn in den neuen Bundesländern größere Anstalten gebildet werden sollen.“ Bei einer Diskussion mit Medienexperten in München habe er eine Lanze für Radio Bremen gebrochen, sei aber „ziemlich alleine gewesen.“ Neumann: „Die Entscheidung fällt, wenn über Finanzen geredet wird.“
Und diese Diskussion steht bei der ARD auf der Tagesordnung. Insbesondere der künftige Vorsitzende der ARD, der Intendant des Westdeutschen Rundfunks, Friedrich Nowottny, will die 100 Millionen Mark Zuweisungen seiner Anstalt an andere Funkhäuser verringern. Der Sprecher des WDR: „Der zukünftige ARD- Vorsitzende stellt die Existenz der kleinen Sender nicht infrage. Er wünscht aber optimale Betriebseinheiten und will die finanziellen Belastungen des WDR durch den Finanzausgleich verringern.“ hbk
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen