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Bush macht sein letztes Angebot an Saddam

■ US-Außenminister Baker soll nach Bagdad reisen, sein irakisches Pendant Aziz wird nach Washington eingeladen

Washington (taz/dpa/ap) — Niemand soll sagen können, er, US-Präsident Bush, hätte nicht alles versucht: Einen Tag nach seinem Erfolg im UN-Sicherheitsrat kündigte Bush gestern einen letzten Versuch an, die Krise am Golf ohne einen großen Krieg zu beenden: Außenminister Baker solle in der nächsten Zeit nach Bagdad reisen, um persönlich mit Saddam Hussein zu reden. Im Gegenzug lud Bush den irakischen Außenminister Tarik Aziz zu Gesprächen nach Washinton ein. Nach der UN-Resolution erwartet Bush den Rückzug Iraks aus Kuwait.

Er betonte die Bereitschaft zu einer friedlichen Lösung des Konflikts. Falls aber ein Krieg unvermeidlich sei, hätten die USA und die mit ihnen verbündeten 26 Staaten am Golf die Macht, ihn zu gewinnen. Bush versicherte den Amerikanern, es werde am Golf kein „zweites Vietnam“ geben. Ein Krieg würde sich nicht lange hinziehen, sondern er wäre schnell zu Ende. Bush sagte, er sei bereit, über „alle Aspekte der Krise“ zu diskutieren. Aber er schlage keine Gespräche vor, an deren Ende nicht der Rückzug der irakischen Truppen aus Kuwait, die Wiederherstellung der legitimen Regierung dort und die Freilassung der Geiseln stünden. Und weiter: Die Entsendung Bakers und die Einladung an Tarik Aziz sei seine Idee gewesen. Es habe vorher keine „politischen Signale“ aus Bagdad gegeben. Seine Entscheidung bedeute, daß er dazu bereit sei, „den Extraschritt“ zu gehen, um Saddam den Ernst der Lage klarzumachen.

Bush sprach allerdings von „möglichen positiven Anzeichen“ auf seiten Bagdads. Die Iraker hätten der amerikanischen Botschaft in Kuwait Obst, Gemüse und eine Kiste Zigaretten übergeben und gefragt, ob weiterer Bedarf bestehe. „Dies könnte ein positives Zeichen sein“, meinte Bush.

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