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Das war's, Walter Momper

■ Die Westberlinerinnen wählen das Diepchen zurück KOMMENTAR

SPD und AL haben in Berlin eine vernichtende Niederlage hinnehmen müssen. Der von der SPD erhoffte Stimmengewinn nach dem rigorosen Durchgreifen in der Mainzer Straße ist ausgeblieben. Vor allem die West-BerlinerInnen wählten lieber gleich das Original in Gestalt des Ex-Regierenden Diepgen. Gewonnen wurde die Wahl nicht, wie im Vorfeld oft behauptet, im Ostteil der Stadt, sondern im Westen. Während die im Osten konturlos gebliebene CDU dort nur wenig zulegte, kann sie im Westen auf schwindelerregende Ergebnisse verweisen. Die rot-grüne Politik ist gescheitert, die Westler wollen lieber »Freie Fahrt für Freie Bürger« und »Law und Order«. Die AL hat die Quittung für ihr langes Lavieren erhalten, vermutlich von Koalitionsanhängern wie -gegnern gleichermaßen. Was bleibt? Die rot-grüne Option ist zwei Wochen nach dem Bruch endgültig gestorben. Berlin nach der Vereinigung wird von schwarz-rot, vom »breiten Bündnis der Demokraten« regiert werden: verheerend für die Stadtplanung, für das soziale und innenpolitische Klima der Stadt. Und in zwei Jahren dann Neuwahlen... Kordula Doerfler

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