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■ GURKE DES TAGESMutterTheresa

Jetzt prangt an ihrer Brust eine nicht unbedingt rühmliche Auszeichnung: der „Verdienstorden der Nation Albanien“. Gestern nahm Mutter Teresa den Orden aus den Händen der Witwe des früheren Partei- und Staatsführers Enver Hodscha entgegen. Die Witwe, die selbst durchaus ihren eigenen Vorteil nicht aus dem Blick verliert, dankte der Friedensnobelpreisträgerin mit salbungsvollen Worten für ihre „selbstlose Arbeit“ und der „Liebe zum Volk“. Anlaß für die Auszeichnung ist die Tatsache, daß Teresas Wiege im jugoslawischen Skopje stand und ihre Eltern Albaner waren. Auf solch ein Kind ist selbst das zwangsatheistische Albanien stolz und Mutter Teresa drückt in unendlichen Güte alle, alle Augen zu.

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