piwik no script img

Buttersäure in Bio-Restaurant

■ Anschlag in Kreuzberg: Betroffene wissen nicht, ob Neonazis oder Autonome die Tat begangen haben

Kreuzberg. Zwei mit schwarzen Haßkappen maskierte Personen haben in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag auf das vegetarische Restaurant »Abendmahl« in der Muskauerstraße im Bezirk Kreuzberg einen Anschlag verübt. Wie einer der Lokalbetreiber der taz mitteilte, rissen die Maskierten kurz vor Mitternacht von außen die Tür auf und warfen zwei mit Buttersäure gefüllte Glasbehälter in den von vielen Gästen frequentierten Raum. Das Restaurant, in dem hauptsächlich Kost aus biologisch kontrolliertem Anbau serviert wird, wird von vier Schwulen betrieben. Zum Personal gehören auch zwei Schwarze und eine Lesbe. Die vier Männer sind sich nicht schlüssig, ob sie den Anschlag den Rechten oder den Autonomen zuordnen sollen. Sie fühlten sich jedoch fatal an die »Kübelaktion« von Kreuzberger Autonomen auf das Restaurant »Maxwell« vor drei Jahren erinnert. Das »Maxwell« war bei Teilen der Kreuzberger Szene als »Schicki- Micky«-Lokal verschrien. Der Fäkalienanschlag hatte damals dazu geführt, daß das Lokal letztlich seine Pforten schließen mußte. Die Betreiber des »Abendmahl« legten gegenüber der taz Wert auf die Feststellung, daß sie das Restaurant eigenhändig ausgebaut hätten und für Gäste aus allen Bereichen Kreuzbergs offen seien. Strafantrag sei nicht gestellt worden. plu

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen