: Gatt: US-Bauern fordern Strafzölle für EG-Importe
Genf/Brüssel (taz) — Nach dem Scheitern der Gatt-Ministerrunde beginnt der Generaldirektor des „Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens“, Dunkel, bereits heute in Genf mit Sondierungen für die Wiederaufnahme der Verhandlungen Anfang 1991. Zugleich treffen sich in Brüssel US-Landwirtschaftsminister Yeutter und der für Agrarfragen zuständige EG-Kommissar Mac Sharry. Als Reaktion auf die — für das Scheitern der Ministerrunde verantwortliche — kompromißlose Haltung der EG forderten US-Farmerverbände unterdessen „Strafzölle“ für Fleischimporte aus Staaten der Zwölfergemeinschaft. Die Europäischen Bauernorganisationen COPA und COGECA sehen als Ursache für das Scheitern hingegen „die Versuche der USA und anderer agrarexportierender Staaten, die EG-Agrarpolitik auszuhöhlen und gleichzeitig die eigenen Subventionszahlungen beizubehalten.
Nach einer dem EG-Parlament vorliegenden neuen Studie von Agrarwissenschaftlern aus fünf EG- Staaten kommt die Europäische Gemeinschaft jedoch nicht um eine Korrektur ihrer Agrarpolitik herum. Eine Gatt-Einigung bedeute „kein Desaster“ für die Bauern in der EG. Ein weltweiter Abbau der Agarsubventionen werde zu einem Rückgang der Dumpingpraktiken und damit automatisch zu einem erheblichen Anstieg der Erzeugerpreise führen. azu
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen