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Zuwachs unverändert

■ Zentralbankrat ändert auch die Leitzinsen nicht MIT DER GELDMENGE AUF DU UND DU

Frankfurt (dpa/taz) — Die Bundesbank peilt für 1991 ein unverändertes Geldmengenwachstum von 4 bis 6 Prozent an, wurde nach einer Sitzung des Zentralbankrates bekanntgegeben. Die Geldpolitik solle so geführt werden, daß die sich gegenwärtig abzeichnenden Gefährdungen der Preisstabilität eng begrenzt werden. Die Leitzinsen wurden nicht verändert. Für 1991 gibt es eine Premiere: Das erste gesamtdeutsche Geldmengenziel muß nach Vollzug der Währungsunion gesteckt werden. Doch die Geldmenge in der ehemaligen DDR macht nur ein gutes Zehntel des gesamtdeutschen Volumens aus, und die Bürger in den neuen Bundesländern dürften ähnlich reagieren wie die in den alten. Aus dem festgelegten Geldmengenziel ist nicht notwendig die zu erwartende Inflationsrate abzulesen. Schon seit 16 Jahren legt der Zentralbankrat in seiner letzten Sitzung vor Weihnachten das Geldmengenziel anhand der Wachstumsprognosen fest. Häufig wird es verfehlt — meistens überschritten. Die Inflationsrate wiederum lag in den letzten Jahren oft deutlich niedriger. Bezugsgröße für das Ziel ist die Geldmenge „M 3“, zu der neben Bargeldumlauf und Sichteinlagen auch Spargelder und Termineinlagen bis zu vier Jahren zählen. Wenn etwa in erheblichem Maße Auslands-DM in die BRD zurückfließen, sich die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes erhöht oder viele langfristige Kredite durch kurzfristige ersetzt werden, wird das Geldmengenwachstum überschritten. Dann heißt es wieder, die Bundesbank sei unglaubwürdig.

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