: Futuristisch parken am Flughafen
■ Parkplatz sofort, viel Licht bei wenig Strom und Gestank / 1.192 Plätze
Ende März soll am Bremer Flughafen ein Parkhaus seinen Dienst aufnehmen, das mit dem wohl modernsten Parkleitsystem der Welt ausgestattet sein wird. Jeder Parkplatz ist mit Ultraschallsensoren ausgestattet, die einem Zentralcomputer das Gesamtbild der Belegung des Parkhauses vermitteln. Anzeigen führen jedes Fahrzeug zum nächsten freien Parkplatz. Dadurch blasen die Fahrzeuge weniger Abgase in das Gebäude.
Automatisch gesteuert ist auch die Beleuchtung der Parkdecks. Wird durch die Durchfahrtssensoren ein Wagen gemeldet, geht auf dem nächsten Parkdeck sofort das Licht an. An Lichtquellen braucht also nicht gespart werden, und es muß nachts nicht mehr im ganzen Parkhaus das Licht brennen. Durch das gezielte Schalten kann so erheblich Strom eingespart werden.
Das Schweizer System, das es außer in Bremen sonst nur in Nürnberg gibt, installiert hier die Fürther Firma Martin und Schink. Udo Martin, Mitinhaber der Firma: „Die Erfahrungen aus dem Nürnberger Parkhaus zeigen: Alles funktioniert nach Wunsch, und die Sensoren sind recht robust.“ Im nächsten Jahr wird am Flughafen München ein weiterer Parkhausneubau,der 10.000 Stellplätze haben wird, mit den Sensoren und Großrechnern ausgestattet.
Das auf Sensoren aufgebaute Parkleitsystem kann auch für eine größere Personensicherheit im Parkhaus sorgen. Mit Kameras, freisprechenden Gegensprechanlagen (ohne Knopfdruck) und Alarmvorrichtungen vernetzt kann nahezu jede Aktivität im Parkhaus erfaßt werden. Eine helle freundliche Beleuchtung soll selbst in Ecken noch das Zeitungslesen ermöglichen. Udo Martin: „Potentielle Täter werden abgeschreckt, die Benutzer fühlen sich sicherer.“ Große behindertengerecht zugängliche Parkmöglichkeiten sind ebenfalls geplant und sollen klar und deutlich angewiesen werden.
Das hypermoderne Parkhaus soll für 1.192 Autos von Flughafenbediensteten und BesucherInnen Platz bieten. Sein Ein-und Ausfahrtsbereich wird in der Fritz-Moritz-Straße liegen.
Udo Martin: „Besonders für alte verwinkelte Parkhäuser würde sich eine Nachrüstung mit diesem Parkleitsystem lohnen.“ Volker Kölling
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen