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UNTERM STRICH

Der Club der Filmjournalisten Berlin hat Manfred Krug den Ernst-Lubitsch-Preis 1991 verliehen: Die Auszeichnung gehe an Krug für seine „komödiantischen Leistungen im deutschen Filmschaffen“. Von besonderer Bedeutung in der bisherigen Filmkarriere Krugs, die 1958 mit dem DEFA-Film „Ein Mädchen von 16 1/2“ begann, seien die sogenannten Regalfilme wie „Spur der Steine“ (Frank Beyer) oder „Wenn du groß bist Adam“. Der Preis, in Form einer Pan-Statuette des Bildhauers Erich F. Reuter, wird seit 1958 alljährlich am 29. Januar, dem Geburtstag des Berliner Regisseurs vergeben. 1990 teilten ihn sich Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase und Regisseur Frank Beyer. Zu den früheren Preisträgern gehören auch Loriot, Heinz Rühmann, Martin Held und Cornelia Froboess.

Mit der europäischen Erstaufführung einer Musical-Version kehrt Vicki Baums Bestseller Menschen im Hotel an seinen Ursprungsort nach Berlin zurück. Hollywood-Star Leslie Caron verkörpert die alternde Primaballerina Elizaveta Grusinskaja. Die 59jährige Filmschauspielerin gibt damit ihr Debüt auf einer Bühne. Am 25. Januar heißt es im Berliner Theater des Westens Vorhang auf für das Musical „Grand Hotel“. MGM drehte 1932 den legendären, „Oscar“-prämierten Hollywood-Film mit Greta Garbo.

Das spektaktuläre Opernereignis und auch der Triumph waren vorprogrammiert. Zum ersten Mal seit 21 Jahren betrat Italiens Star-Tenor Luciano Pavarotti am Donnerstag abend wieder die Bühne der römischen Oper. Der Rahmen für den Beginn der römischen Opernsaison konnte kaum festlicher sein: Mehrere Staats- und Regierungschefs der EG gaben sich am Vorabend ihres Gipfels neben Italiens Staatsführung und Prominenz die Ehre. Auch Helmut Kohl ließ sich von den bewegenden Arien in dem grausamen und todbringenden Spiel über die Liebe Toscas (Kabaivanska) zum Maler Cavaradossi (Pavarotti) begeistern. Die Aufführung der römischsten aller Opern geriet wie vorgesehen zum „Triumph“.

Peinlich berührt zeigten sich Italiens Kritiker vom Benehmen des auserlesenen römischen Publikums. Viele der römischen Honoratioren unter den 1.600 Premierengästen kamen gemäß römischer Sitte selbst zur Oper zu spät. Sie mußten den ersten Akt stehend am Rande des Parketts und den Emporen verfolgen. Und süffisant prangerten Italiens Blätter an, daß die Nutznießer dieses wohltätigen Zwecken bestimmten Gala-Abends gar zu offensichtlich Statisten waren: die Repräsentanten der Sozialeinrichtungen mußten mit Plätzen auf den Rängen auf der sechsten Etage vorlieb nehmen.

Am 1.12.90 verkündete Milva in „Verstehen Sie Spaß“, Herbert Grönemeyer habe Texte für ihre neue Platte geschrieben. Grönemayer dementierte dies jetzt und ließ durch seine Plattenfirma mitteilen, er sei aus grundsätzlichen Erwägungen nicht bereit, Texte für Milva zu schreiben. Grönemeyer lehnt auch „die Interpretation des von [ihm] geschriebenen Werkes „Angst“ durch die Sängerin“ ab. „Herr Grönemeyer betrachtet sowohl diese Interpretation wie die Erklärung der Sängerin als rufschädigend,“ so die Plattenfirma.

Prince wird im Januar auf dem „Rock in Rio“ Festival auftreten. Mit dabei sind außerdem Wham!, Guns'N'Roses und Megadeath.

Voll des Lobes über Good Fellas war Henry Hill, der Mann, auf dessen Leben Scorseses Mafiafilm basiert. Nur einen Kritikpunkt hatte er — so stand es im Magazin ‘Premiere' — zu vermelden: Tommy de Simone, der Psychogangsterfreund von Hill (im Film von Joe Pesci gespielt) sei in Wirklichkeit noch viel schlimmer gewesen: ein gemeingefährlicher Verrückter, völlig durchgedreht, ein sehr krankes Individuum.“ Hill lebt immer noch versteckt und sagt, er führe heute ein normales Leben.

Ringo Starr spielt die Hauptfigur in einer neuen amerikanischen TV-Serienkomödie. Die Show hat zwar noch keinen Titel, über Gehälter wurde jedoch schon verhandelt: 400.000 Pfund soll Starr für seinen Auftritt erhalten. Kein schlechter Schnitt für einen pensionierten Schlagzeuger. Produziert wird die Seifenoper nächstes Jahr — von dem selben Team, das uns Dallas beschert hat.

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