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Wahlen in Dänemark: Wieder regiert die Minderheit

Scherzkekse behaupten, irgendwas sei faul im Staate Dänemark. Brav sind 82,8 Prozent DänInnen zur Wahl gegangen, um einmal mehr den Versuch zu unternehmen, nach 19 Jahren Minderheitsregierungen für stabile Verhältnisse zu votieren.

Herausgekommen ist erneut eine Minderheitsregierung aus zehn konservativen und neun rechtsliberalen Ministern, die der alte und neue Ministerpräsident Schlüter am Freitag der dänischen Königin Margrethe II vorstellen will. Hatte Schlüter vor der Wahl noch die Unterstützung von 67 der 179 Abgeordneten im Folketing, so halten ihm jetzt nur noch 61 Abgeordnete der konservativen Wahlverlierer und der rechtsliberalen Venstre-Partei (mit jeweils 16 Prozent) die Stange. Die Zentrumspartei und die christliche Volkspartei hatten eine große Koalition mit den Sozialdemokraten gefordert. Ein Scheitern und die baldige Regierungsübernahme durch den sozialdemokratischen Wahlsieger Svend Auken gilt als wahrscheinlich.

Die Sozialdemokraten hatten bei der Wahl am vergangenen Mittwoch mehr als sieben Prozent hinzugewonnen und wurden mit nunmehr 37,4 Prozent und 71 Abgeordneten wiederum stärkste Partei. Ihr potentieller Bündnispartner, die Sozialistische Volkspartei, verlor jedoch fast fünf ihrer bislang 13 Prozent, so daß das „linke“ Lager mit 84 Parlamentssitzen keine ausreichende Basis für eine Regierungsbildung hat. Eine von den Sozialdemokraten avisierte „große Koalition“ scheiterte nach Auffassung von Beobachtern daran, daß die Konservativen fürchten, im Bündnis mit einer doppelt so starken Sozialdemokratie noch mehr an Profil zu verlieren. R. Wolff/bel

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