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Mauererlös für Stoltenberg

■ Bonn: »Die Mauer war eine Verteidigungsanlage«

Berlin. Das Verwirrspiel um die Mauermillionen auf einem Ostberliner Verwahrkonto geht weiter: Gestern teilte die Pressestelle des Bonner Finanzministeriums »definitiv« mit, daß die Verfügungsgewalt über das Konto beim Verteidigungsministerium liege.

Der Grund: »Die Mauer war eine Verteidigungsanlange«. Wie berichtet, liegen auf dem Konto zwei Millionen Mark aus dem Verkauf der Mauer, die laut DDR-Ministerratsbeschluß dem maroden DDR-Gesundheitswesen und der Denkmalpflege zugute kommen sollen. Das eigens für die Verteilung der Gelder gegründete Kuratorium »Berliner Mauer« kommt an die Millionen aber nicht ran, weil bislang nicht geklärt werden konnte, welches Ministerium für die Freigabe des Kontos zuständig ist. Der Kuratoriumsvorsitzende Ziegler hatte beim Finanzministerium mehrfach nachgefragt, aber keine Antwort erhalten. Die Information, das Verteidiungsministerium sei zuständig, findet Ziegler »sehr aufschlußreich«.

Die spannende Frage ist nun, ob Stoltenberg die Millionen wie beschlossen für humanitäre Zwecke freigibt oder sie lieber selbst einstreicht. Die Entscheidung wird nach Angaben seiner Pressestelle aber erst »im nächsten Jahr« fallen. Oberkirchenrat Ziegler wollte dem Verteidigungsministerium gestern »nichts Böses« unterstellen. Er kündigte jedoch an, daß er um alle Gelder aus dem Verkauf der Mauer für humanitäre Zwecke kämpfen wird. plu

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