: Gruseln mit der taz
■ Betr.: „Neugeborenes im Papierkorb
Die taz ist tatsächlich alternativ. Will man nämlich die neuesten Klatsch und Gruselgeschichten aus Bremen lesen, so kann man getrost den Weserkurier beiseite legen und die taz-Lokalseite lesen.
Ich finde es unmöglich, diese Tatsache, daß eine Frau auf einer öffentlichen Toilette ihr Kind zur Welt bringt, unkommentiert und mit dieser Überschrift zu bringen. Nicht genug damit: die Täterinnenbeschreibung wird auch gleich mitgeliefert (nur das Bild von dem armen Kind ist leider nicht abgedrukt). Habt Ihr Euch mal Gedanken darüber gemacht, in welcher Situation eine Frau sein muß, die so handelt? Mir gruselt vor allem bei der Vorstellung, daß es in unserer Gesellschaft Situationen für Frauen gibt, in der sie keinen anderen Ausweg sehen, als so zu handeln. Ich möchte nicht wissen (oder doch), wie dreckig es dieser Frau in den letzten 9 Monaten und jetzt ging und geht.
Noch ein Tip: Der Weserkurier hat einen Tag später einen Kommentar zu diesem „Fall“ gebracht, der um Verständnis für die Frau warb!
B. Schmidt
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