Silvesterrandale in Bremen

Bremen (taz) — Die ersten Polizeiprügel des neuen Jahres gab es für Bremens autonome Szene schon wenige Minuten nach Neujahr. Mit starker Unterstützung des Bundesgrenzschutzes und zweier Wasserwerfer räumte die Bremer Polizei gegen 0:30 Uhr die Silvesterparty, zu der sich rund 300 Autonome, Punks und Schaulustige auf der zentralen Straßenkreuzung des Ostertors versammelt hatten. Auslöser war ein Stein, der die Schaufensterscheibe eines Blumenladens durchschlug. Die Polizeiaktion wurde mit Steinwürfen, Leuchtspurmunitionen und China- Böllern beantwortet. Aus einigen umliegenden Häusern flogen auch mit Sand gefüllte Flaschen in die Menge. Musikalisch untermalt wurde die Randale mit dem Ton- Steine-Scherben-Song „Keine Macht für niemand“ aus den Lautsprecherboxen einer Silvesterparty direkt über der Kreuzung. 18 Polizisten wurden verletzt, vier von ihnen mußten im Krankenhaus behandelt werden. Aber auch die 18 Festgenommenen hatten für den Rest der Silvesternacht nichts mehr zu feiern. Sie wurden von den Beamten an den Wannen mit Fußtritten, Schlagstock-Schlägen und wüsten Beschimpfungen empfangen. d.a.