: Das Radio ist auch für TürkInnen
■ 100 türkische Vereine fordern: Radio-Sendungen nicht weiter beschneiden
Das Bündnis türkischer Einwanderer hat die Verantwortlichen dazu aufgefordert, Rundfunkprogramme in türkischer Sprache beizubehalten. Rund hundert türkische Vereine aus Hamburg, Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein und Berlin „beobachten mit großer Sorge die Versuche der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, den Raum für muttersprachliche Sendungen drastisch zu beschneiden“, heißt es in einer Erklärung.
Zahlreiche Sendungen in Türkisch seien schon aus dem Programm genommen, verkürzt oder aus dem UKW-Sendebebereich auf die schlechter zu empfangene Mittelwelle verlagert worden. Dabei obliege es den öffentlich- rechtlichen Anstalten laut Staatsvertrag, auch die Minderheiten mit einem entsprechenden Programm zu versorgen. „Damit der NDR dieser Verpflichtung genügen kann, zahlen wir unsere Rundfunkgebühren“, betonten die Vereine. Es müsse endlich akzeptiert werden, daß die Bundesrepublik eine multikulturelle Gesellschaft geworden sei „und hier rund 4,6 Millionen Menschen mit eigener Sprache, Religion und Kultur leben“.
Das Bündnis fordert den NDR darüber hinaus dazu auf, dem Informationsbedürfnis der türkischen Bevölkerung durch eine tägliche Rundfunk-beziehungsweise Fernsehsendung Rechnung zu tragen. Auch solle diese Gruppe im Rundfunkrat des NDR vertreten sein, „damit sie ihre Meinung zu den Sendungen in türkischer und deutscher Sprache äußern kann“. Bei Radio Bremen wurde die ehemals tägliche türkischsprachige Sendung 'Biz Bize' inzwischen auf eine Sonntagssendung reduziert. dpa
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