: Auf demselben Planeten-betr.: "Brecht und kein Ende?", taz vom 21.12.90
betr.: „Brecht und kein Ende?“ von Hans Christoph Buch,
taz vom 21.12.90
Zu Buchs ganzseitigem Schüleraufsatz sind einige sachliche Richtigstellungen erforderlich:
Richtig ist, daß Hans Christoph Buch sich immer dort aufhält, wo berühmte Persönlichkeiten sind. Falsch ist hingegen, daß Hubert Fichte und Nikolas Born je mit ihm ins Theater gehen wollten. Buch hat sich — wie immer — angehangen. Die beiden, die es ja bekanntlich nicht leicht hatten, haben es klaglos ertragen.
Richtig ist der Satz von Carpentier über Brecht als Shakespeare des 20.Jahrhunderts. Falsch ist, daß der leider Verstorbene diesen Ausspruch Buch als erstes bei dessen Besuch entgegengeschleudert haben soll. Wenn überhaupt, dürfte Carpentier „guten Tag“ oder was ähnliches gesagt haben. Wo sich Hans Christoph Buch aufhielt, als der Satz wirklich gesprochen wurde, ist nicht bekannt.
Richtig ist, daß eine jüdische Schriftstellerin mit Hans Christoph Buch auf Einlaß in Brechts Wohnung wartete. Falsch ist, daß sie mit Hans Christoph Buch irgend etwas zu tun hatte.
Richtig ist aber, daß Hans Christoph Buch sich schon mit von Weizsäcker in Berlin, mit Gorbatschow in Moskau und dem Papst in Rom und mit mir auf demselben Planeten aufgehalten hat. Das hat er — in aller Bescheidenheit — wieder einmal vergessen. Norbert Andersch, Essen
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