: „Sehnsucht nach Selbstreinigung“
■ Konsistorialpräsident vermutet unentdeckte Stasi-Mitarbeiter
Berlin (taz) — Der entstandene Schaden soll nach Auffassung der evangelischen Kirche in der Ex-DDR das Kriterium bei der Aufarbeitung der Stasi-Vergangenheit sein. Keinesfalls aber dürfte die Klassifizierung bestimmter BürgerInnen in den Stasi-Akten jetzt umstandslos übernommen werden, meinte der Magdeburger Bischof Christoph Demke gestern in Berlin. Damit würde die Macht des Stasi fortgeschrieben. Auch in der Kirche gebe es „eine starke Sehnsucht nach Selbstreinigung“. Enthüllungsstorys brächten allerdings nur „neue Verlogenheit“ mit sich. Der Greifswalder Konsistorialpräsident Hans Martin Harder schloß nicht aus, daß in der Kirche bezahlte Stasi-Mitarbeiter gearbeitet hätten. Wenn diese Fälle entdeckt würden, müsse gehandelt werden. SEITE 2
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