: Z.E.N. statt Kuli
Berlin (taz) — Für die Spätglotzer, die es noch nicht bemerkt haben sollten: Kulis Nachtgedanken sind out, Z.E.N. ist in. Seit dem 1.Januar bringt die ARD täglich zum Programmschluß Fünfminutensendungen, die dem Zuschauer die Möglichkeit bieten sollen, „aus dem hektischen Bildrhythmus vieler Fernsehsendungen auszusteigen“. Brandneu sind die Z.E.N.-Meditationen allerdings nicht. Schon vor mehr als zehn Jahren wurden über 2.000 dieser Sendungen vom Bayerischen Rundfunk produziert und in seinem dritten Programm ausgestrahlt. Jetzt sollen alle Bundesländer in den Genuß der entspannenden Bilder kommen. Thematisch sei das Programm weit gespannt zwischen Landschaftsimpressionen („die Wüste als Ort der Selbstbesinnung“) und Künstlerporträts, verheißen die ARD-Verantwortlichen. Dabei würden auch die Landschaften der neuen Bundesländer nicht vergessen. Zum Sendeschluß also in Zukunft ein besinnlicher Schwenk über die Bitterfelder Industriewüstenlandschaft statt Hans-Joachim Kulenkampffs poetischen Goethezitaten? Wir werden's ja sehen.
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