: Wajda-Film in Frankreich gestoppt
Paris (dpa) — Der Kinostart von Andrzej Wajdas Film Korczak in Frankreich ist auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Der Film war bereits bei den Filmfestspielen von Cannes scharf kritisiert und als „antisemitisch“ bezeichnet worden. Der Streifen schildert den authentischen Fall des jüdischen Arztes Janusz Korczak, der mit seinen Schützlingen, 200 Waisenkindern aus dem Warschauer Ghetto, 1942 in Treblinka ermordet wurde.
Die Polemik um den Film veranlaßte das nationale französische Filmzentrum (CNC), die Vertriebssubvention zu streichen. Die Vertriebsgesellschaft UBC setzte daher im letzten Moment den Film vom Spielplan ab. Jüdische Persönlichkeiten wie Claude Lanzmann und Marek Halter hatten Wajda „Ungeschicklichkeit“ und „Vergeßlichkeit“ vorgeworfen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen