: Erstes Einlenken des Irak: Asis trifft Baker in Genf
■ US-Außenminister Baker wird in Genf erwartet/ Inoffizielle Meldungen aus Bagdad: Asis kommt auch
Genf (taz/dpa) — Zehn Tage vor Ablauf des UNO-Ultimatums an den Irak stehen die Zeichen auf Verhandeln. Die US-Fernsehgesellschaft CBS meldete gestern nachmittag, der Irak werde dem von den USA vorgeschlagenen Treffen in Genf zustimmen. Durch eine Indiskretion der Schweizer Kantonsregierung war schon zuvor bekanntgeworden, daß US-Außenminister Baker am kommenden Dienstag abend in der UNO-Stadt eintreffen wird. Das Genfer Intercontinental teilte mit, die US-Diplomatie habe für die nächsten Tage das ganze Hotel gemietet.
Ebenfalls gestern nachmittag trafen sich die Außenminister der Europäischen Gemeinschaft zu einer Sondersitzung in Luxemburg, um ihre eigene diplomatische Initiative zu beraten. Die Gespräche dauerten bei Redaktionsschluß zwar noch an — Bundesaußenminister Genscher hatte aber nach einem Gespräch mit seinem französischen Kollegen Dumas schon vor Beginn erklärt, die Tendenz gehe dahin, den Dialog mit dem Irak erst nach dem geplanten Treffen zwischen Baker und Asis zu beginnen, falls dieses zustandekomme. Inhalt der „Botschaft“ der Luxemburger Tagung müsse eine klare Bekundung der Solidarität mit den USA sein. Ein Gesprächsangebot an Bagdad solle auch einen Hinweis auf „mögliche Schritte“ nach einem Rückzug des Irak aus Kuwait enthalten. Sowohl Genscher als auch der britische Außenminister Douglas Hurd machten deutlich, daß mit einer Räumung Kuwaits auch die militärische Bedrohung gegen den Irak überflüssig werde. UNO-Generalsekretär de Cuellar erklärte sich gestern ebenfalls bereit, als Vermittler nach Bagdad zu reisen. Eine neue arabische Initiative dagegen ist nicht in Sicht, nachdem ein Vier-Staaten-Gipfel in Libyen ohne konkretes Ergebnis beendet wurde. TAGESTHEMA SEITE 3
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