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Donald-Duck-Mosh

■ Saunastimmung bei Forguette Mi Note im K.O.B.

Menschen drängeln sich, um gepunktete Röcke zu sehen, dazu Musik zu hören und zu schwitzen, aber nicht, um zu trinken. Der Weg zur Bar ist völlig verstopft und die Toiletten liegen eh unerreichbar hinter der Bühne. Warum sie alle kamen, war nicht klar, denn eigentlich kannte niemand Forguette Mi Note vorher. Wahrscheinlich war einfach zu wenig los in der Stadt an diesem Tag und so stauten sich die Massen vor dem K.O.B.. So viele, daß für halb eins ein zweiter Gig angesetzt werden mußte, der auch voll werden sollte.

Wenn man also drinnen und unter den glücklich Transpirierenden war, konnte man wieder einmal die grandiose und unvermeidliche Neigung der Franzosen zum Comic studieren. Denn auch wenn die Franzosen versuchen ganz normale Musik zu machen, ob es nun Punk oder Rockabilly oder was auch immer ist, klingt das Ergebnis (nicht nur durch die Sprache), als würden sich die Duckschen Neffen an dieser oder jener Stilrichtung versuchen.

So auch bei Forguette Mi Note, die in beinahe jedem Stück gleich mehrere real existierende Musikrichtungen mit Sprechblasen versehen. Manchmal hört man die Pogues wie durch die Zahnlücken von Huckleberry Finn, dann Cool-Jazz mit einem richtigen Saxophon oder südamerikanische Rhythmen, die so völlig am falschen Platz scheinen und doch, wenn man es nicht so eng sieht, genau passen.

Sogar Janis Joplins Mercedes Benz muß dran glauben, ganz im Sinne des alten und eigentlich überholten Punk-Scherzes, Mutters Liedgut durch überhöhte Geschwindigkeit zu transzendieren. Kann man ihnen aber auch nicht übel nehmen, dazu waren die beiden Menschen, die ich von meinem Platz aus auf der Bühne erspähen konnte, zu sympathisch.

Aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen war zu erfahren, daß der zweite fast drei Stunden dauernde Gig spät nach Mitternacht noch besser war, und erst beendet wurde, als auch der letzte der Band mit Gewalt von Freunden von der Bühne geschleift werden konnte. Thomas Winkler

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